Meine Position zum Grotefendareal

Grotefendareal

Mit mir als Oberbürgermeisterin wird es keinen 7-geschossigen Bau an der Berliner Straße geben. Wir haben einen Bebauungsplan für das Grotefendareal, der maßgeblich ist. Er sieht eine überwiegend dreigeschossige Bauweise vor, die bis zu 7.500 qm bebaute Fläche zulässt. Der Investor hat das Grundstück im Wissen um diesen B-Plan erworben. Wenn er nun mehr bauen will, muss er sich mit der Politik einigen. Die Planungshoheit hat schließlich die Stadt.

Mir sind am Rande der Innenstadt bezahlbarer, barrierefreier und seniorengerechter Wohnraum und Büroflächen wichtig. Eine lebendige und attraktive Innenstadt lebt von einem bunten Nutzungsmix. Unser Ziel muss es deshalb sein, innenstadtnah sowohl öffentlich geförderten Wohnungsbau zu realisieren, als auch Unternehmen mit Erweiterungsbedarfen Büroflächen anzubieten. Das sichert Arbeitsplätze und führt zu mehr Nachfrage in der Innenstadt.

Ein weiteres Hotel oder eine betreute Senioreneinrichtung brauchen wir meiner Meinung nach nicht. Mit letzterer versucht der Investor nur, die Quote für öffentlich geförderten Wohnungsbau zu umgehen.
Die derzeitige Planung des Investors ist in meinen Augen zu hoch und zu massiv. Ich kann mir grundsätzlich im Sinne flächenschonenden Bauens mehr Innenverdichtung vorstellen.

Die Gespräche mit Anwohnenden und die Resonanz in der Presse haben mir deutlich gemacht, dass es wichtig ist, in dieser Frage die Menschen mitzunehmen. Ich mache mich deshalb für einen Dialog mit Anwohnenden und interessierten Göttinger*innen stark, denn sie sind die Expert*innen für die Gestaltung ihres Umfeldes und unserer Stadt.

Wir brauchen mehr Beteiligung und neue Formate, um gemeinsam gute Lösungen zu entwickeln. Nach der Wahl werde ich zu einem Austausch einladen. Dabei ist über Dimension und Ausmaße des Baus zu sprechen.

Fakt ist: Wenn sich der Investor an den bestehenden B-Plan hält, muss er die 30%-Quote für sozialen Wohnungsbau nicht erfüllen. Wenn wir wollen, dass am Standort auch bezahlbare Wohnungen entstehen, muss sich auch die Stadt bewegen.