Dragoneranger

Dragoneranger

Es gibt die durch eine demokratisch legitimierte Mehrheit gefasste Entscheidung des Rates, das Vorhaben „Gewerbegebiet Dragoneranger“ nicht weiter zu verfolgen. Daran werde ich mich als Oberbürgermeisterin gebunden fühlen.

Gleichzeitig bedeutet die Entscheidung eine Kehrtwende von 5 Jahren politischen Handelns sowohl des Ortsrates als auch des Rates der Stadt Göttingen. Mit Blick auf den Klimaschutz ist sie richtig. Sie kann gleichzeitig die über Jahre einvernehmlich in Aussicht gestellte Weiterentwicklung unseres zweitgrößten Arbeitgebers, der Firma Sartorius, behindern. Sartorius ist ein Glücksfall für unsere Stadt, ein Ausnahmeunternehmen von Weltrang und mit großem Potenzial, das in den kommenden Jahren nicht nur im dreistelligen Millionenbereich investieren will, sondern auch Arbeitsplätze massiv ausbauen wird – insbesondere am Standort Göttingen! Darüber hinaus engagiert sich Sartorius außerordentlich für die Stadt Göttingen und fördert aktiv die Stadtentwicklung: Das Sponsoring für die BG, das Kunsthaus oder den Literaturherbst sowie – ganz aktuell – die Schaffung eines Biotops am Leineufer südlich des Kiessees sind dafür gute Beispiele.

Gemeinsam gilt es nun, einen guten Standort für Sibobeton zu finden, um Sartorius in seiner Entwicklung nicht zu behindern. Dazu wünsche ich mir nicht nur die Unterstützung aller Weender*innen und der BI, sondern auch des Ortsrates. Ansonsten spielen wir alle mit der Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit unserer Politik.

Was die Zukunft des Dragonerangers betrifft, schlage ich eine breit angelegte Bürgerbeteiligung vor, in deren Verlauf Vorschläge erarbeitet werden, wie es mit den Flächen am Dragoneranger weitergehen soll: Ich kann ich mir gut vorstellen, einen ein Teil der Flächen als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Gleichzeitig halte ich es für möglich, andere Teile der Flächen für eine Kleingartenkolonie oder als Grabeland bereitzuhalten. Für die Menschen in unmittelbarer Nachbarschaft wie zum Beispiel in Weende, auf dem Holtenser Berg und dem Hagenberg sowie im geplanten Europaquartier, also auch für die Bewohner*innen neuer Baugebiete würden wir damit gut erreichbare Naherholungsmöglichkeiten mit hohen Aufenthaltsqualitäten schaffen. Interessant wäre sicher auch, zu überlegen, ob die Fläche für Photovoltaikanlagen genutzt werden soll. Das wäre aber nur außerhalb der Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet möglich. Ich bin gespannt auf die Ideen der Göttinger*innen.