Am Sonnabend, den 29. Mai hat die SPD Göttingen nach dem der Pandemie angepassten Kommunalwahlgesetzes nun auch analog zu den gesetzlichen Vorgaben die Kandidatin für das Amt der Oberbürgermeisterin gewählt. Bereits im März dieses Jahres hatte sie in einer informellen Briefwahl eine Vorentscheidung getroffen. Zugleich wurden am Sonnabend für die Kommunalwahl jeweils 13 Kandidat*innen in den fünf Wahlbezirken der Stadt aufgestellt.
Petra Broistedt als Oberbürgermeisterkandidatin erhielt von 70 abgegebenen Stimmen 68 Ja-Stimmen und damit 97 Prozent. Die 65 Kandidat*innen für den Rat der Stadt Göttingen wurden mit Ergebnissen zwischen 90 und 100 Prozent auf die Listen gesetzt.
Die Wahlen konnten nach den geltenden gesetzlichen Vorgaben nicht online stattfinden, weil die Kandidat*innen ein schriftliches oder persönliches Vorstellungsrecht haben und die Wahl für die Besetzung der Listen von den Delegierten persönlich vorgenommen werden muss. Da die Abwicklung einer Versammlung in Präsenz unter den Bedingungen der Pandemie sehr hohe Anforderungen stellt, tagte die SPD im Jahnstadion. Im Innenraum des Stadions und auf der Tribüne konnten die nötigen Hygienevorschriften – Mundschutz und vor allem das Einhalten der Abstände – für die rund 70 Delegierten gut organisiert werden.
Petra Broistedt entfaltete in ihrer Kandidatinnenrede – immer wieder unterbrochen durch den Beifall der Delegierten – ihre Vorstellungen für das Göttingen von Morgen. Unter dem Motto ihrer Kampagne: „Ganz Göttingen im Blick“ umriss sie, wo sie starke Akzente setzen will. Dazu gehört u. a. die Entwicklung einer lebendigen Innenstadt, in der Einzelhandel, Wohnen, Arbeiten und Kultur gleichberechtigt nebeneinander das Profil bilden. Auch Klimaschutz steht ganz oben auf der Agenda, aber er muss sozial so gestaltet werden, dass alle Bürger*innen auch morgen noch Strom, Wärme und Mobilität bezahlen können. Zur sozialen Ausrichtung der Stadt gehört auch der Bau von 5.000 Wohnungen bis zum Jahr 2030 – viele davon mit bezahlbaren Mieten. Genauso wichtig sei auch der Erhalt der Göttinger Kulturlandschaft.
Insa Wiethaup, die Stadtverbandsvorsitzende, stellte die Kandidatinnenlisten für den Rat der Stadt vor. Sie hob hervor, „dass die Listen der SPD aus kompetenten und emphatischen Menschen bestehen. Es kandidieren Menschen unterschiedlichster sozialer und kultureller Herkunft, Frauen und Männer und unterschiedlichste Altersgruppen mit verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkte.“ So hätte die SPD immer einen Ohr in der Stadtgesellschaft, könnte zuhören und erfahren, was die unterschiedlichen Bedürfnisse und Ideen der Bürgerinnen in dieser Stadt seien. „Die Listen spiegeln das Motto der SPD für den Kommunalwahlkampf und den Titel des schon verabschiedeten Wahlprogrammes ‚Ein Göttingen für ALLE‘ sehr gut wieder.“
In ihren Abschlussreden wiesen Broistedt und Wiethaup darauf hin, dass die SPD ihre volle Kraft dafür einsetze, auch nach den Wahlen wieder die stärkste Kraft im Stadtrat zu werden. „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren eine gute Politik für Göttingen gestaltet. Daran wollen wir anknüpfen. Wir treten dafür ein, dass alle Menschen – unabhängig von Herkunft, Geldbeutel, Religion oder Lebensentwürfen – einen Platz in der Stadtgesellschaft bekommen und hier gute Lebensbedingungen finden.“